Mit dem zweiten Rennwochenende konnte sich das Team des FH Köln Motorsport e.V. bei der Spa-Classic und der Rallye Antibes Côte d’Azur gleich in zwei Ländern beweisen.

Vor über 20.000 Zuschauern zeigte sich die Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps, den befürchteten schlechten Wetterverhältnissen zum Trotz, von ihrer schönsten Seite. Zusammen mit der SCUDERIA m66 bestritten wir an diesem Wochenende ganze sechs Serien. Das von unserem neuen Partner aus Aachen mitgebrachte Fahrzeugfeld war dabei genauso siegfähig wie exklusiv:

1x Porsche 904/6, 1x Porsche 904/8, 3x Porsche 911 2.0L Cup, 1x Porsche 911 RSR 2.8L, 1x Porsche 934/5, 1x Porsche 935 K3 sowie ein Porsche 962 CK6.

Nach den ersten reibungslosen Trainingssessions wartete der Freitag bereits mit einem herben Rückschlag auf. Im Qualifying der SIXTIES ́ ENDURANCE kam es in der gefürchteten Eau Rouge zu einer Kollision zwischen dem von Dr. A. Fatemi pilotierten Porsche 904/6 und einem ihm folgenden Jaguar.

Mit dem klaren Ziel das Fahrzeug im Rennen am Samstag an den Start gehen zu lassen, begann für das Team aus Köln und Aachen die Nachtschicht. Es galt den Hilfsrahmen der Motorabdeckung wieder zu richten, die GFK Karosserie zu reparieren und die Abgasanlage durch viel Improvisation zu ersetzen. Am Folgetag dann schließlich die Belohnung für die schlaflosen Stunden: Gesamtsieg für Dr. A. Fatemi auf seinem zuvor havarierten 904/6!

Neben dem sechszylindrigen Schwesterfahrzeug verlangte am Freitagabend auch der 904/8 von D. Cazeaux Zuwendung. Während des Qualifyings brach diesem am Nachmittag die Aufnahme für das Kupplungsgestänge und erforderte somit bei der Reparatur auch wieder einiges an Kreativität.

Die ohnehin schon schwierige Ersatzteilversorgung für Fahrzeuge dieser Stückzahl verbessert sich an der Rennstrecke bekanntlich selten, daher machte sich in diesem Fall besonders die umfangreiche Werkzeugausstattung der insgesamt drei LKWs aus Aachen bezahlt. Bereits kurze Zeit nach Feststellung des Defektes war ein neues Bauteil konstruiert und an der eigens mitgebrachten Drehbank gefertigt.

Große Spannung boten auch die Rennen im Porsche 911 2.0L Markenpokal.
Auch hier waren wir betraut mit dem Einsatz von zwei Cup Fahrzeugen aus dem Besitz von Dr. A. Fatemi, sowie der Vater/Sohn-Paarung Uwe und Patrick Kolb.
Letzterer, seines Zeichens auch erfahrener VLN Pilot in den Porsche Cup Fahrzeugen der Gegenwart, übernahm für das 90-minütigen Rennen am frühen Sonntag allein das Volant und schaffte es sich in einer starken Aufholjagd von Platz 15 bis auf Platz 6 hervor zu kämpfen. Weniger Glück hatte dagegen Dr. A. Fatemi – er musste kurz nach Rennhalbzeit sein Fahrzeug mit Zündaussetzern abstellen.

In der CER1, der Klasse der großen GT-Fahrzeuge der Jahrgänge 1966 bis 1974, ging – wie auch schon 6 Wochen zuvor in Barcelona – M. Maurice mit seinem Porsche 911 RSR 2.8L an den Start. Das durch zahlreiche Safety-Car Phasen dominierte Qualifying verhalf dem Franzosen lediglich zu einem elften Startplatz. Am Sonntag schaffte Maurice es jedoch sich im Rennen zu behaupten und sah nach einer Stunde schließlich auf Rang 6 liegend die Zielflagge.

Auch das Betätigungsfeld der spektakulären „Turbomonster“ Porsche 934/5 und 935 K3 – und zugleich Klasse aller GT-Fahrzeuge von 1972 bis 1981 – die CER2, versprach beste Unterhaltung für den Rennsonntag. Nachdem Dr. A. Fatemi im Qualifying mit Leistungsverlust seines Porsche 934/5 zu kämpfen hatte, ging es für den Wagen im legendären Gulf Design am Samstagabend noch einmal auf den Prüfstand.

Der Erfolg dieses Schrittes sollte sich im Rennen am darauffolgenden Tag bestätigen: Silber für Fatemi! Auch U. Beck in seinem 935 K3 schaffte es nach 60 Minuten Renndauer auf das Podium und sicherte sich Platz 3.

Zeitgleich fand an diesen Tagen rund um Nizza die Rallye Antibes Côte d’Azur, der dritte Lauf der diesjährigen Tour European Rally Historic, statt.
Auch hier war FH Köln Motorsport vertreten und betreute in Zusammenarbeit mit der SCUDERIA m66 einen Porsche 911 SC.

Von Zwischenfällen verschont gelang es Fahrer H.-W. Schewe und seinem Co-Pilot F. Blondeel, den Vorsprung in den insgesamt 10 Wertungsprüfungen immer weiter auszubauen und Südfrankreich schließlich am Sonntagabend mit einem Klassensieg im Gepäck zu verlassen. Somit führt das deutsch / belgische Duo die Meisterschaft nun mit einem komfortablen Abstand von 33 Punkten an.

Während wir also auf ein hochspannendes und sehr zufriedenstellendes Wochenende in Belgien und Frankreich zurückblicken können, bleibt uns jedoch nicht viel Zeit zum Durchatmen.
Vom 05. bis zum 10. Juni wartet mit dem Grand Prix de l’Age d’Or am Circuit de Dijon-Prenois bereits die nächste Herausforderung auf uns.

Bis dahin, euer FHKM Team